Unser heutiges erstes Ziel ist die Kapelle St. Walburga, auch Pestkapelle genannt. Wir starten von Zuhause aus und flott geht es hinunter zum Lech und von dort hinauf zur Abzweig der Straße nach Epfenhausen. Auf der Höhe über dem Dorf Alt-Kaufering liegt sie auf weiter Flur inmitten von Feldern in Richtung Epfenhausen. Den genauen Verlauf unseres Ausflugs habe ich dir weiter unten auf der Karte dargestellt.

St. Wallburga mit Baum

Auf unserem Weg zur Kapelle treffen wir nur zwei Frauen mit Kinderwagen, die es sich unter einer großen Eiche am Wegesrand bequem gemacht haben. Hier oben rund um die von einem Patriarchen Kreuz gekrönten Kapelle ist bereits der Frühling zu spüren. Schlüsselblumen und Lerchensporn wachsen im Schatten der Mauer, die sich rund um die Pestkapelle zieht und auf der von der Sonne beschienenen Seite haben sich die ersten Gänseblümchen hervorgewagt.


Leider ist die Kapelle verschlossen und wir können nur durch das vergitterte Fenster in der Türe einen Blick auf das uralte Fresko im Altarraum werfen, auf dem wir eine Kreuzigungsgruppe erkennen.

Frühes gotisches Fresco stellt eine Kreuzigungsgruppe dar.

Als wir auf der Bank vor der Mauer sitzen und en Blick über die weiten noch kahlen Felder bis nach Kaufering und im Süden bis zu den Bergen schweifen lassen, die im Föhn gut zu erkennen sind, denke ich über die Geschichte der Kapelle nach, deren Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Wie mag es wohl gewesen sein, als während der Pest, die um 1630 in den umliegenden Orten wütete, nachts auf filzbeschlagenen Totenwagen, hinderte von Menschen, die an dieser furchtbaren Seuche gestorben waren, lautlos hier beerdigt wurden?

Der Zugang zur Kapelle St. Walburga

Noch heute treffen sich die Christen der Nachbarpfarreien im Mai hier zu einem gemeinsamen Gottesdienst. Es scheint, als ob die alte mehrstämmige Linde diesen Ort und die Kapelle beschützen würde.

St. Wallburga - Linde

Eine mysteriöse Geschichte dieses Ortes hat Regina Müller 2012 im Landsberger Tagblatt veröffentlicht.

Wir machen uns nach der ausgiebigen Rast auf, um unsere Runde um Kaufering weiter zu verfolgen. Auf holprigen Feldwegen radeln wir ins Westerholz und von dort am geschlossenen Naturfreundehaus und der Burgruine Haltenberg vorbei steil hinunter zum Lech und überqueren den Fluss auf dem Damm der Staustufe 19 nicht weit von der ehemaligen Gastwirtschaft Zollhaus. Nun geht es an der gegenüber liegenden Seite am Stausee entlang durch die weitläufige Hurlacher Heide  zur Kolonie Hurlach und an der alten B 17 entlang zurück nach Kaufering.

Ein Weg bis zum Horizont