01 – Von Kaufering nach Kempten

Der Start

Heute ist Montag, der 21. Juni 2021 und wir beginnen unsere große Fahrradtour, die uns durch ganz Deutschland führen soll mit einem gemütlichen Frühstück Zuhause bei Ingrid. Ich freue mich auf die Tour und finde – ein gutes Frühstück gehört zu einem guten Start. Diese erste Etappe ist uns vom vergangenen August bekannt, als wir einen Tag in Kempten verbracht haben. 

Ein Weg bis zum Horizont
Der Weg

Auf ins Allgäu

Kneipp Brunnen in Bad Wörishofen
Kneipp Brunnen Quelle: Wikipedia

Wir freuen uns und sind gut gelaunt, denn zu unserem ersten Fahrradtag strahlt die Sonne und wärmt uns mit angenehmen Temperaturen. Beim ersten Zwischenstopp unter dem großen Baum am Ortseingang von Buchloe ist auch die letzte Anspannung des Reisebeginns abgefallen und dem Genuss der Fahrt steht nichts mehr im Wege. Die Route durch Buchloe finden wir heute ohne Umwege. Die Ebene des Kirchweihtales durchqueren wir auf Nebenstraßen auf denen uns kaum ein Auto begegnet. Das Tal erstreckt sich weit offen nach Süden bis nach Kaufbeuren. Unsere Fahrtrichtung führt uns nach Westen. Hinter Weicht unterstützt uns zum ersten Mal der Motor der E-Bikes merklich den Berg hinauf, aber gleich geht es in sausender Fahrt hinab zur Wertach und nach Bad Wörishofen, wo Pfarrer Kneipp seine Wasserkuren entwickelt hat. Über die Geschichte des Pfarrer Kneipp findest du hier mehr.

Baisweil

Wir fahren heute nicht in den Ort hinein, machen aber eine kurze Rast oberhalb und genießen die herrliche Aussicht über die Hügel des Allgäus bis zu den Alpen am südlichen Horizont. Das ist auch die Richtung, die wir jetzt einschlagen. Wir folgen dem Radweg  bis nach Baisweil mit seinem weithin sichtbaren Kirchturm. Der Kirchturm der Vorgängerkirche ist in der Osternacht 1886 eingestürzt und hat die Kirche zerstört. Daraufhin wurde diese Kirche im neuromanischen Stil erbaut und 1906 eingeweiht. Durch die offene Tür können wir eintreten und die wohltuende Ruhe des angenehm kühlen Kirchenraumes genießen. Gegenüber im Kindergarten lärmen die lebhaften Kinder und bilden einen erfrischenden Gegensatz zur Ruhe des sakralen Raumes, hinter dem wir gerade die Tür geschlossen haben.

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Super Aussicht

Wir fahren weiter in das Tal hinein bis nach Eggenthal. Hier beginnt die erste große Steigung bis zum höchsten Punkt unserer heutigen Etappe auf 870 Meter dem Weiler Wielands hinaufführt, wo uns ein  herrlicher Ausblick weit ins Allgäu hinein für die Schweißperlen entschädigt, die uns den Weg hier herauf begleitet haben.

Obergünzburg

Nun geht’s aber in steiler und kurviger Fahrt an wiederkäuenden Rindern vorbei, die uns von grünen Wiesen erstaunt nachsehen, hinab ins Tal der Günz, das hier ein riesiger Gletscher in der letzten Eiszeit eingegraben hat. In Obergünzburg machen wir im Eis-Café Venezia am Rathaus eine ausgiebige Rast, die wir uns nach ca. 55 Kilometern auch redlich verdient haben. Das alkoholfreie Weizen schmeckt hervorragend und der Platz gegenüber von Rathaus und Kirche lässt uns einen Eindruck bekommen von der langen und wechselhaften Geschichte des Ortes, die sich durch die Lage an der Römerstraße von Kempten nach Augsburg bis ins erste Jahrhundert nach Christus zurückverfolgen lässt. Der Altarstein eines römischen Merkur-Altars an der Pfarrkirche St. Martin weißt auf diese alten Zeiten hin.

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Dörfer in den Hügeln

Ortsbild von Leubas
Ortsansicht - Leubas

Wir machen uns auf, um den letzten Abschnitt unserer heutigen Etappe zu bewältigen.  Zunächst geht es wieder aufwärts nach Untrasried. Auf dem Radweg von hier nach Haldenwang haben wir die schwierigste, steilste und feuchte Wegstrecke vor uns. Nachdem wir dieses Hindernis überwunden haben, liegt das weite Illertal mit seinem Zentrum Kempten in der Ferne vor uns und unser Blick schweift in die Hügel des württembergischen Allgäus hinüber, die uns morgen beschäftigen werden. Jetzt geht es aber erst noch nach Leubas. Von hier aus begannen um 1500 n. Chr. Bauern einen Aufstand gegen den Fürstabt von Kempten, bei dem sie immerhin mehr Rechte für sich errangen. Im Sommer 1526  wurde der protestantische Bauernprediger Hans Häberlin hier aufgehängt. 

Das Ziel - Kempten

Für uns geht die Fahrt nun aber weiter abwärts nach Kempten auf die andere Seite der Iller zu unserem Übernachtungsplatz im B&B Hotel in der Königstraße 12. An der Theke für den CheckIn nimmt uns Hanna freundlich in Empfang und organisiert alles, was wir benötigen. Die Fahrräder bringen wir in der zum Haus gehörenden Tiefgarage unter.

Im Allgäuer Brauhaus erwartet uns ein hervorragendes Abendessen und vor einem kurzen aber heftigen Gewitter schützt uns die große Markise vor dem Restaurant. Wir fallen nach dieser 75 Kilometertour müde ins Bett.

Allgäuer Brauhaus

Wegskizze

Ashampoo_Snap_Sonntag, 23. Januar 2022_10h45m10s_002_01-01-2021 - Kaufering - Kempten Fahrradtour Komoot - Google Chrome

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